10.05.2023 | Mitschnitt hören - Antenne-Stammtisch „Wie geht’s der Oder?“
Nach dem Fischsterben im vergangenen Sommer ist die Oder immer noch in Gefahr. Nachrichten über tote Fische in einem Oder-Stausee bei Breslau, über die Ausbreitung der giftigen Goldalge und fortgesetzte Baggerarbeiten an den Ufern sorgen für Unruhe in der Flussregion. „Wie geht’s der Oder?“ fragte Moderator Andreas Oppermann am Dienstag beim Antenne-Stammtisch in Kienitz.
Die Goldalge, die das massenhafte Fischsterben im vergangenen Sommer ausgelöst hatte, ist inzwischen überall in der Oder und ihren Randgewässern zu finden. Davon sind Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei und viele andere Experten überzeugt. Nach deren Erkenntnissen kann die Alge ihre giftige Wirkung entfalten, wenn das Wasser einen hohen Salzgehalt hat und die Temperaturen steigen. Dann kann es zu einer massenhaften Vermehrung, einer sogenannten Algenblüte, kommen. Nach wie vor werden in der Oder hohe Salzkonzentrationen gemessen, nicht nur am polnischen Oberlauf, sondern auch an der Messtelle in Frankfurt (Oder). Damit ist die Gefahr eines erneuten Fischsterbens gegeben.
Perspektiven für Tourismus
Wie lässt sich dem gegensteuern? Welche Perspektiven haben Tourismus und Fischerei unter diesen Bedingungen? Sorgen die aktuellen Bauarbeiten an den Ufern für zusätzliche Gefahr oder dienen sie vielmehr dem Hochwasserschutz? Und: Wie ist es möglich, sich grenzüberschreitend zum Schutz der Oder zu verständigen? Diesen Fragen geht der neue Antenne-Stammtisch nach.
Wer hat diskutiert?
· Dirk Treichel, Leiter des Nationalparks Unteres Odertal
· Gregor Beyer, Umweltamtsleiter Märkisch-Oderland
· Dr. Christian Wolter, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
· Die Landtagsabgeordneten Kristy Augustin (CDU), Sahra Damus (Bündis 90/Grüne) und Bettina Fortunato (Linke)
· Thomas Volpers , Aktionsbündnis Lebendige Oder und stv. Landesvorsitzender BUND
· Franziska Labes, Wirtin „Hafenmühle“ Kienitz
· Frank Schütz und Michael Böttcher, Bürgermeister von Golzow und Letschin sowie Vertreter der AG Kulturerbe Oderbruch
· Toralf Schiwietz, Geschäftsführer Euroregion Pro Europa Viadrina