Ahrensfelde ist eine Großgemeinde. Vor fast 20 Jahren entstand sie aus den eigenständigen Dörfern Mehrow, Blumberg, Eiche, Lindenberg und Ahrensfelde. Bis heute hat jedes dieser kleinen märkischen Dörfer seinen eigenen Charakter. So setzten die Mehrower auf Landleben mit Bauernhof und Dorfbackofen, in Eiche entstehen zusammen mit der Dorfgemeinschaft kulturelle Höhepunkte und Blumberg ist Ausgangspunkt für Wanderungen in die Barnimer Feldmark. Trotz der dörflichen Eigenarten halten die etwa 14.000 Ahrensfelder zusammen. Das gute soziale Miteinander ist ein wichtiger Grundpfeiler im Gemeindeleben.

Das Flüsschen Wuhle prägt das Ortsbild in Ahrensfelde. Es ist ein rechter Nebenfluss der Spree und entspringt in einem kleinen Waldgebiet zwischen den Ahrensfelder Ortsteilen Neu Lindenberg und Ahrensfelde. In seinem Verlauf schlängelt es sich durch Ahrensfelde bis nach Berlin. Vom Grenzweg im Ortsteil Eiche bis zur Landsberger Allee in Berlin bildet die Wuhle die Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg. In Berlin Köpenick mündet die Wuhle nach etwa 16,5 Kilometern in die Spree.

Was haben der Friedhof in Berlin-Friedenau und der Friedhof im Ahrensfelder Ortsteil Eiche gemeinsam. Auf beiden befindet sich der berühmte Galvano-Engel des Bildhauers Raimund Liebhaber. Berühmt ist diese friedvolle Gestalt des Engels, weil er jedes Jahr zum Totensonntag in Zeitungen und Zeitschriften erscheint. Heute ist die Engels-Figur Wahrzeichen des Berliner Friedhofes auf dem sich unter anderem auch die Ruhestätte von Marlene Dietrich befindet. Diese ungewöhnliche Verbindung der beiden Friedhöfe hat die Einwohner in Eiche dazu bewogen, ihren Galvano-Engel von Raimund Liebhaber restaurieren zu lassen. Heute erstrahlt er in neuem Glanz.

In Ahrensfelde erfreut sich das Projekt Bauergärten wachsender Beliebtheit. Auf einem Acker zwischen den Ortsteilen Eiche und Ahrensfelde bewirtschaften Hobby-Gärtner kleine Parzellen. Die Bauerngärten sind in Kreisen angelegt und verpachtet werden einzelnen Tortenstücke inklusive Bepflanzung. Darauf wachsen den ganzen Sommer über etwa 30 Gemüsesorten, Blumen und Kräuter. Die Pächter der kleinen Ackerstücke sind fürs hacken, jäten und ernten zuständig. Das Projekt Bauergarten gibt es seit 2010 an verschiedenen Standorten in und um Berlin. In Ahrensfelde werden seit einem Jahr Garten-Tortenstücke bewirtschaftet.

Ahrensfelde bietet ungewöhnliche Ausblicke und ist ein Ort der Gegensätze. Da ist die Großstadt mit ihren Hochhäusern von Berlin-Marzahn auf der einen Seite. Und das Brandenburger Land mit weiten Feldern, kleinen Fließen, typischen Dörfern mit Feldsteinkirchen und Häusern im Stil der Gründerzeit auf der anderen Seite. Entlang der alten Ortsverbindungen zwischen den fünf Ahrensfelder Ortteilen ist dieser Blick auf die sogenannte harte Stadtkante stets sichtbar. Dort die Großstadt und nur wenige Meter entfernt historisches Kopfsteinpflaster, uralte Obstbäume und eine überraschende Tierwelt mit Fasanen, Rehen und Feldhasen.

Im Ahrensfelder Ortsteil Blumberg hat der berühmte Gartenarchitekt seine Spuren hinterlassen. 1836 gehörte das einstige Gut Blumberg Graf Friedrich Ludwig von Arnim-Boitzenburg. Er ließ den vorher barocken Garten in eine in die Landschaft eingebundene Parkanlage entwickeln. Die Planung übernahm Peter Josef Lenné. Bei der Umsetzung hielt man sich weitestgehend an die Pläne des Meisters. Einzelne Bäume, wie ein Kastaniengruppe, stammen noch aus dieser Zeit und haben heute ein ehrbares Alter und eine stattliche Größe erreicht.

Wenn in Ahrensfelde die Fußballer des SV 1908 Grün-Weiss zum Training antreten, dann werden sie dabei überwacht. Nicht nur vom Trainer, sondern auch von kleinen Sensoren, die sich unter dem Kunstrasenplatz befinden. Mit Hilfe dieses intelligenten Systems lassen sich Sprungkraft, aber auch Ausdauer und Schnelligkeit zum Beispiel beim Slalomlauf trainieren. Das Ganze nennt sich SmarTracks. Zukunftsträchtig ist aber auch der Umweltgedanke der Ahrensfelder Sportler. Mülltrennung, Mehrweggeschirr und Ernährungstipps für den Nachwuchs gehören zum Vereinsziel.

Im Ahrensfelder Ortsteil Blumberg entstand 1970 das erste Kartoffellagerhaus der damaligen DDR. Es war ein Pilotprojekt für die Kartoffelverwertung im Land. In diesem sogenannten 10 KT-Lager konnten bis zur neuen Ernte etwa 10.000 Tonnen Kartoffeln gelagert werden. Etwa 40 Tonnen wurden pro Tag verpackt und etwa 20 Tonnen gleich verarbeitet. 120 Mitarbeiter sortierten, schälten, wuschen und verpackten die Kartoffeln für die Großküchen im Land. Besonders aufsehenerregend war die Kartoffel-Erntezeit. Bis zu 1000 Tonnen Knollen wurden täglich angeliefert. Heute ist das einstige Kartoffellager in Privatbesitz. Wird aber nachwievor landwirtschaftlich genutzt.

Dass es aktuell viele Menschen aus Berlin nach Brandenburg zieht, ist allgemein bekannt. Aber dieser Wachstumsschub ist bemerkenswert. In wenigen Jahren hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde Ahrensfelde von etwa 5000 im Jahr 2002 auf heute fast 14.000 verdreifacht. Grund ist die gute Lage der Gemeinde direkt an der Berliner Stadtgrenze und die Anbindungen an den Nahverkehr der Hauptstadt. Viele Ein- und Mehrfamilienhäuser sind entstanden. Die Ansiedlung von Gewerbe und Handwerk haben den Aufschwung voran getrieben und zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Bis heute wächst der wachsender Wohn- und Wirtschaftsstandort Ahrensfelde weiter.

Anfang des 19. Jahrhunderts wird in Eiche eine besondere Zucht betrieben. In der Kirche des kleinen Ortes – heute ein Ortsteil von Ahrensfelde – werden Seidenraupen gezüchtet. Weil es im Dorf keinen geeigneten Raum gab, führte der damalige Dorflehrer diese in der Kirche durch. Doch die Tiere mussten vor jedem Gottesdienst weggeräumt werden. Deshalb bat der Lehrer den König um einen kleinen finanziellen Zuschuss für ein Seidenraupenzimmer in der Schule. Der König bewilligte dies und das spezielle Zimmer für die Seidenraupenzucht wurde eingerichtet.