Baruth hat zwei Schlösser: das sogenannte Alte Schloss und das Neue. Die Fundamente des Alten Schlosses reichen bis ins Mittelalter zurück. Das Neue Schloss wurde als dreiteiliger Gebäudekomplex Ende des 17. Jahrhunderts als Erweiterung von der Familie zu Solms-Baruth errichtet. Es ist eingebettet in einen 22 Hektar großen Landschaftspark, der nach Plänen des berühmten Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné gebaut wurde. Das Alte Schloss ist saniert und dient heute als Veranstaltungsort. Das Neue Schloss droht völlig zu verfallen. Stadt und Kreis würden gerne etwas unternehmen, um den barocken Bau zu erhalten und zu nutzen. Aber wegen ungeklärter Besitzverhältnisse konnte bislang nichts gemacht werden.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Glasmachersiedlung Glashütte im Auftrag von Friedrich Sigismund II., Graf zu Solms-Baruth, errichtet. Die Siedlung bestand damals aus ein paar Wohnungen für die Belegschaft des Werkes, einer Schule, einer Gastwirtschaft, der Försterei und den zu den Wohnhäusern gehörenden Hausgärten. Inzwischen ist Glashütte Teil von Klasdorf, was wiederum ein Ortsteil von Baruth ist. Glas wurde hier bis 1980 hergestellt. 1991 wurde der Verein Glashütte e.v. gegründet. Die Mitglieder setzten sich dafür ein, dass Glashütte als Museumsdorf erhalten wird. Inzwischen gehören die denkmalgeschützten Gebäude zum Kreis Teltow-Fläming. Das Museumsdorf ist ein Touristenmagnet – wenn es nicht gerade Einschränkungen wegen Corona gibt.

Der Eiszeit hat das Baruther Urstromtal seine schöne Landschaft zu verdanken, und inmitten dieser herrlichen Natur gibt es den Wildpark mit seinen rund 500 Tieren. Darunter Auerochsen, Polarwölfe, Greifvögel und Wildpferde. Der Wildpark hatte es in der Vergangenheit nicht leicht: Schon mehrfach stand das Projekt vor dem Aus, konnte aber immer wieder gerettet werden. Seit 1997 gibt es den Wildpark, er wird privat geführt. Nach eigenen Angaben kommen jährlich 60.00 bis 80.000 Menschen in den Park.

Wenn es im Baruther Ortsteil Horstwalde laut knallt, liegt das meistens an Versuchen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung auf ihrem zwölf km² großen Testgelände "Technische Sicherheit", wie es offiziell heißt. Hier können Versuche im großen Maßstab ausgeführt werden. Es gibt zwei Brandprüfstände, ein Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und Explosionsgefahren, zwei Sprengplätze mit einer Vielzahl von Versuchseinrichtungen wie Brandwallanlage, Spreng- und Schwadenkammer sowie eine Fallversuchsanlage. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es diese Außenstelle der Berliner Bundesanstalt. Außerdem dürfen auf dem Testgelände seit rund zwei Jahren Drohnenversuche durchgeführt werden, die bundesweit einmalig sind: Weil über dem Gelände aus Sicherheitsgründen kein normaler Flugverkehr herrschen darf, können hier mit Drohnen Einsatzszenarien geprobt werden. Die Drohnen könnten zum Beispiel genutzt werden, um gefährliche Gaslecks zu finden oder ähnliches. Das Testgelände ist für Privatpersonen nicht zugänglich.

Auf dem Gelände des BAMS befindet sich auch die von einem Verein betriebene Verkehrsversuchsanlage. Hier werden vor allem geländetaugliche und schwere Fahrzeuge getestet oder präsentiert. Darunter auch Panzer, Unimogs und LKW. Private Unternehmen können das Gelände mieten. Es gilt als bundesweit einmalig, zum einen wegen seiner Größe und zum anderen, weil die Anlage besonders vielfältige und extreme Testmöglichkeiten bietet. Das von der Eiszeit geprägte Gelände wurde 1871 als Schießplatz eingerichtet, 1926 eine Kraftfahr-Versuchsstelle, die auch während des Zweiten Weltkrieges von den Nazis und danach durch die Rote Armee genutzt wurde. Nachdem der Bund in den 90er Jahren das Gelände übernommen hatte, pachtete 2000 der Förderverein der Verkehrs-Versuchsanlage Horstwalde e.V. die Verkehrsversuchsanlage.

Alles, was Sie schon immer über Holz wissen wollten, aber nie zu fragen wagten, können Sie hier lernen. Ob Jung oder Alt, auf dem Erlebnispfad, beim Werkeln mit Holz sowie im Wald können Sie Interessantes über einheimische Bäume, deren Unterschiede und Verwendungsmöglichkeiten lernen. Projekttage für Schüler und Schülerinnen werden von der Oberförsterei Baruth auch angeboten. Der Lehrpfad kann gegen Eintritt auch privat genutzt werden. In Coronazeiten bietet es sich an, vorher anzurufen und nach den Nutzungsmöglichkeiten zu fragen.

Seit Anfang der 2000er Jahre ist die süddeutsche Firma Katz in Baruth/Mark ansässig. Die Firma ist auf biologische Schädlingsbekämpfung mit Insekten, wie zum Beispiel Milbenarten, spezialisiert. In Baruth werden die Nützlinge unter anderem in großen Mengen gezüchtet und auch erforscht.

Baruth ist eine "global nachhaltige Kommune". Um diesem Titel gerecht zu werden, gibt es sogar einen eigenen Koordinator in der Stadt. Baruth hat eine freiwillige Resolution der Vereinten Nationen unterschrieben, in der 17 Ziele formuliert sind. Klimaschutz gehört dazu, aber auch Geschlechtergerechtigkeit oder die Entwicklung des ländlichen Raumes. Den großen Zielen wollen sich die Baruther in kleinen Schritten nähern: Bei Bürgerdialogen werden Ideen gesammelt und umgesetzt. So zum Beispiel, dass man beim Kreiserntefest künftig auf Einweggeschirr verzichtet.

In einem historischen Gebäude mit Fachwerk ist das Museum beheimatet. Früher war hier das Amtsgericht, die alten Möbel sind neben anderem ausgestellt. Außerdem widmet sich das Museum der hochmittelalterlichen Ursprünge der Stadt Baruth. Dafür wurden Alltagsgegenstände aus der Zeit, wie Töpfe, Werkzeuge oder Spielzeug, vom Archäologischen Landesmuseum zusammengetragen. Natürlich erfährt man auch etwas über das Ackerbürgertum in Baruth und die lange Handwerkstradition. Wegen der Corona-Einschränkungen ist das Museum derzeit geschlossen.

Baruth und Umgebung sind eine Binnendünenlandschaft. Entstanden ist diese während der Eiszeit vor 10.000 bis 20.000 Jahren. Die Dünen können bis zu 25 Meter über dem Niveau des Urstromtals hoch sein. Deshalb ist das Gebiet auch so hügelig. Die Dünen können sowohl mit Gras bewachsen als auch richtig sandig sein. In diesem Gebiet wurden die Binnendünen auch größtenteils naturbelassen, deshalb sind hier auch die mit besterhaltenen und schönsten Binnendünen Deutschland zu finden, vor allem im Ortsteil Horstwalde: hier gibt es einen Dünenkomplex mit mehr als 15 ineinander verschachtelten so genannten Parabeldünen. Allerdings werden die Dünen laut Experten durch Nutzung, z.B. durch die Verkehrsversuchsanlage, gefährdet.