Sie ist eine der ältesten Städte der Mark und vor allem über die Region hinaus bekannt für Spargel: die Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Rund 13.000 Einwohner leben hier. Neben einer schmucken Altstadt gibt es hier vor allem viel Natur ringsherum und bei einer Vielzahl von Hofläden erlesene regionale Erzeugnisse.

Vor über 1.000 Jahren wurde Beelitz das erste Mal urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war Beelitz Pilgerort, dann wohlhabende Ackerbürgerstadt, ab dem 18. Jahrhundert Garnisonstadt und Haltepunkt an der Postkutschenstrecke Berlin-Leipzig. Diese bewegte Historie ist auch heute noch gut sichtbar in der Altstadt. Besonders imposant sind Gebäude wie die fast 800 Jahre alte Stadtpfarrkirche St. Marien/ St. Nikolai mit der Wunderblutkapelle und der Petruskanzel, die 1789 errichtete Posthalterei und die Mauerstraße, die die Altstadt umgibt.

Der Starttermin steht bereits: am 14. April 2022 fällt der Startschuss für die Landesgartenschau in Beelitz. Das Großereignis läuft dann genau 201 Tage. Das Gelände erstreckt sich direkt neben der Altstadt und ist offen einsehbar. Bereits jetzt wird auf Hochtouren gearbeitet. Besucher können sich bereits jetzt bei einem Spaziergang über die Baufortschritte informieren. Einige Höhepunkte lassen sich jetzt bereits erahnen: wie zum Beispiel die aufwändig restaurierte Mühle oder das nach historischen Plänen nachgebaute Slawendorf mit anschließendem Grünen Klassenzimmer. (www.laga-beelitz.de)

Die Beelitz Heilstätten waren einst Deutschlands Vorzeigeklinik – das war Anfang des 20. Jahrhunderts. Einst sollten sich hier die Arbeiter der Reichshauptstadt Berlin von der damals grassierenden Tuberkulose erholen. In den beiden Weltkriegen dann dienten die Heilstätten als Lazarett für deutsche Soldaten. Nach 1945 übernahmen die Russen das Gelände und nutzen es als Krankenhaus der „Roten Armee“. Nach deren Abzug 1994 fielen viele Gebäude Vandalismus zum Opfer. Heute haben die Gebäude eher einen morbiden Charme und sind ein Mekka für Gruselfans. Vieles ist verfallen, die Fenster vernagelt oder eingeworfen und Wildpflanzen haben sich darin und darauf ausgebreitet.

Das Areal ist eines der meistfotografierten Orte Deutschlands und Drehort vieler international bekannter Filme wie z.B. „Der Pianist“ oder „Operation Walküre“.

Der Ortsteil Beelitz-Heilstätten sorgt derzeit bei den Bürgern für viel Gesprächsstoff. Rund um das historische Gelände entsteht derzeit ein komplett neues Wohnquartier mit viel neuem Wohnraum und Infrastruktur. Auch der künftige Verwaltungssitz des Landkreises Potsdam-Mittelmark soll ihr seinen Platz finden.

Die Region rund um Beelitz ist Ursprung von vielen saisonalen und regionalen Erzeugnissen. Seit rund 160 Jahren wird hier vor allem Spargelanbau betrieben. Heute produzieren 15 eigenständige Landwirtschaftsbetriebe auf ca. 1.500 Quadratmetern das Edelgemüse. Die Bezeichnung „Beelitzer Spargel“ ist geschützt: nur Spargelbauern aus dem Gebiet rund um den Beelitzer Sander dürfen ihre Produkte unter diesem Label verkaufen.

Viele Landwirtschaftsbetriebe haben mittlerweile ihre Angebotspalette erweitert und der Saison angepasst. So geht die Spargelsaison über in die Erdbeer- und Heidelbeersaison und im Herbst dann folgen die Kürbisse.

Beelitz ist ein hervorragender Ausgangspunkt zum Wandern im Naturpark Nuthe-Nieplitz – mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern und feuchten Niederungsgebieten. Dabei ist der Riebener See in unmittelbarer Umgebung hervorzuheben. Baden und Angeln sind hier verboten, da das gesamte Gewässer ein wertvolles Biotop und Vogelrückzugs- und Brutgebiet ist. Vor allem im Herbst wird der zu einem Naturschauspiel, wenn zehntausende Zugvögel hier Rast machen oder hier auch teilweise überwintern. Vor allem Kormorane, Kraniche, Haubentaucher und Schwäne sind hier heimisch. Aber auch die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Rohrweihe ist hier zu finden. Ein Bohlensteg mit Aussichtsplattform ermöglicht einen Blick über den gesamten See.

Die Stadt Beelitz lebt auch durch die enorme Vielfalt ihrer Ortsteile: neben der Kernstadt gibt es insgesamt 17 Dörfer und Siedlungen, die alle recht unterschiedlich geartet sind – von der Geschichte her, vom Ortsbild, den Traditionen oder der Wirtschafts- und Vereinsstruktur. Und trotzdem hat jeder Orts- und Gemeindeteil seine Identität bewahrt und alle finden sich harmonisch wieder unter dem Dach „Spargelstadt Beelitz“. Dazu gehören: Beelitz Heilstätten, Schönefeld, Buchholz, Busendorf mit Kanin und Klaistow, Elsholz, Fichtenwalde, Reesdorf, Rieben, Salzbrunn mit dem Gemeindeteil Birkhorst, Schäpe, Schlunkendorf, Wittbrietzen und Zauchwitz mit dem Gemeindeteil Körzin.

In einer Stadt, die den Beinamen „Spargelstadt“ trägt, darf natürlich eins nicht fehlen: ein Spargelmuseum. Es ist übrigens das einzige Spargelmuseum im norddeutschen Raum. In dem historischen Remisengebäude in der Altstadt dreht sich alles um das Edelgemüse. Ins Leben gerufen haben es die Spargelbauern selbst mit ihrem eigenen Verein Beelitzer Spargel e.V.. Die Sammlung wird ständig erweitert. Zu sehen gibt es viele Infos rund um die Geschichte des Beelitzer Spargelanbaus, Heilkunde in Verbindung mit Spargel, spannende Exponate wie z.B. Kleider früherer Spargelköniginnen oder eine liebevoll eingerichtete Gründerzeitküche. Außerdem wird die wirtschaftliche Bedeutung des Spargels für die Region gezeigt und die „Beelitzer Spargelstraße“ präsentiert.

Beelitz ist beliebt bei Zuzüglern – vor allem bei jungen Familien. Das ist auch kein Wunder, denn die Stadt tut dafür auch einiges. Seit bereits elf Jahren bekommt jede Beelitzer Familie zur Geburt ihres Kindes einen Obstbaum von der Stadt geschenkt. Gepflanzt wird immer gemeinsam im Herbst jeden Jahres und fast immer an einem anderen Ort. So sind bereits an mehreren Ecken in der Stadt Streuobstwiesen mit Patenbäumen angelegt worden. Außerdem gibt es einen Baby-Willkommensdienst für frisch gebackene Eltern. Und seit neuestem zahlt die Stadt Familien einen Zuschuss, wenn sie sich für nachhaltige Windeln entscheiden – um Umwelt zu schonen und Müllmengen zu vermeiden.

Wenn nicht gerade Corona ist, dann lieben es die Beelitzer zu feiern und kulturelle Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. So gibt es immer am ersten Juni-Wochenende das Spargelfest mit viel Markttreiben und hochkaratigen Live-Musik-Acts. Alle zwei Jahren finden in Beelitz die Festspiele statt: berühmte Stücke aus Operette und Theater werden dann gezeigt. Der gerade verstorbene Schauspieler Herbert Köfer hatte eine besonders enge Verbindung zu Beelitz.

Darüber hinaus gibt es aber noch den Beelitzer Frühlings- und Ostermarkt, den Kunst- und Handwerksmarkt, Adventsmärkte und viele kleinere Feste in den einzelnen Ortsteilen.

Kirchenfans kommen in Beelitz voll auf ihre Kosten. In der Stadt und den dazu gehörigen Orts- und Gemeindeteilen gibt es eine Vielzahl besonderer Kirchen. So steht zum Beispiel im Kanin die womöglich älteste Feldsteinkirche Brandenburgs. In Schäpe gibt es eine Kirche, die nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel entstanden ist. In Rieben ist es eine „Modellkirche“, die sowohl christliches als auch weltliches Gemeindezentrum ist. Und die Beelitzer Stadtpfarrkirche St. Marien/ St. Nikolai gilt als Wahrzeichen der Region und wird im kommenden Jahr für Hallenschauen der Landesgartenschau genutzt.