Die Gemeinde Hirschfeld liegt im Amt Schradenland. Dazu gehören Großthiemig, Gröden und Merzdorf. Vor dem Wiener Frieden 1815 gehörte Hirschfeld allerdings zum sächsischen Gebiet. Seit 1816 zum Kreis Liebenwerda in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Bad Liebenwerda im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.

Hirschfeld ist schnell gealtert. 2003 hatte der Ort eine große 600 Jahr-Feier mit einem Festumzug. Doch noch während der Veranstaltungsvorbereitung ist eine Urkunde aus dem Jahr 1364 aufgetaucht. Hirschfeld war also schon älter. Gefeiert wurde trotzdem und 2014 gleich nochmal. Dann schon der 650. Jahrestag des kleinen Orts...

Das hätte auch ein 2. Spreewald sein können. Die Pulsnitz hatte ursprünglich viele Verzweigungen. Im 19. Jahrhundert wurde ihr jedoch ein festes Bett gegeben und die Flächen wurden für die Landwirtschaft trockengelegt. Jetzt holt keiner mehr die Ernte mit dem Boot ein, und die Pulsnitz verläuft in einer klaren Linie im Norden von Hirschfeld.

Seit 2008 gibt es den Verein „Hirschfelder Blide e.V.“. 50 Mitglieder leben dort mittelalterliche Traditionen wie das Abfeuern der Blide (Steinschleuder) oder das Bogenschießen. Ziel ist, die alten Bräuche und Techniken einer Blidenmannschaft darzustellen.

Hirschfeld feiert gleich zweimal Ostern und hat den dienstältesten Osterhasen Deutschlands. Seit 1951 fährt zu Ostern der Hase auf dem Rad oder Moped durch den Ort. Seit einigen Jahren besucht er auch die Kinderkrebsstationen in Cottbus und Dresden. Das aufwändige Hasenkostüm ist weit über die Region hinaus bekannt. Eine Woche nach Ostern ist dann nochmal kleines Ostern. Weil man früher bei den Paten Ostereier suchen war und die vielen Paten nicht an einem Wochenende besuchen konnte, wurde eine Woche später weitergesucht. An diesem Wochenende gibt es jetzt traditionell das Eierkullern.

Spielmannszug TV Deutsche Eiche zu Gast in der Welt: Der traditionsreiche Spielmannszug veranstaltet jährlich ein internationales Musikfest mit Musikern aus ganz Europa. Und auch der Hirschfelder Spielmannszug war schon zu Gast in vielen Ländern. Besonders die Olympischen Spiele 2008 in Peking und die German-American Steuben Parade in New York 2003 sind den Hirschfeldern im Gedächtnis geblieben.

1563 wurde das Pfarrhaus erbaut, das heute noch als Bruchsteinmauerwerk mit Lehmbindung erkennbar ist. Zu sehen ist es auch im Miniaturpark Elbe-Elster. Aktuell entsteht am neuen Pfarrhaus ein Begegnungszentrum.

Das Vereinsleben hält Hirschfeld zusammen. 10 Vereine - von den Anglern, Kleintierzüchtern, den Theaterfreunden und Tischtennisspielern, dem Heimatverein bis hin zum Bliedeverein und Spielmannszug. Die Vereinskultur ist lang gewachsen. Durch gemeinsame Feste kommen hier Tradition und Moderne zusammen.

Im Gemarkungsgebiet befinden sich zwei Flächennaturdenkmale, der Frankenmühlenhang Hirschfeld und das Schönauer Gut. Neben dem Landschaftsschutzgebiet "Merzdorf - Hirschfelder Höhenrücken" befinden sich hier noch 16 weitere geschützte Landschaftsbestandteile. Unmittelbar südlich des Gewerbegebietes liegt ein bronzezeitliches Gräberfeld. Südöstlich der Frankenmühle liegen noch zwei Wüstungen.

Hier werden einige Haushalte noch über Holzleitungen mit Quellwasser versorgt. Um 1900 gab es in Hirschfeld die Anfänge einer zentralen Wasserversorgung. Wie auch in anderen Ortslagen des Schradengebietes sind die alten hölzernen Rohrleitungen, die Quellwasser aus dem Oberdorf führen, zum Teil noch sehr gut erhalten. Einige Haushalte beziehen ihr Hauswasser durch sie. Auch an der Gaststätte "Zum Hirsch“ sieht man das Quellwasser aus der Wand in den Trog fließen.