Die Galopprennbahn Hoppegarten war einst die bedeutendste Rennbahn Europas. Kurz nach ihrer Eröffnung 1868, im Beisein des Königs Wilhelm I., entwickelte sich das Areal zum Mekka für Liebhaber des Pferderennsports. Rennen wie das Henckel-Rennen, der Preis der Diana oder dem Großen Preis von Berlin lockten tausende Besucher. Rund um Hoppegarten gab es an die 40 Rennställe und über 800 Rennpferde. Ganz so viele sind es heute nicht mehr. Rund um die Gemeinde gibt es aber immerhin noch rund 190 Rennpferde. Und die Renntage haben an Beliebtheit nicht verloren, sowohl für internationale Pferdebesitzer als auch für Zuschauer.

Fast 30 Jahre befand sich in der Gemeinde das Winterquartier des Staatszirkus der DDR. Auf einem 12 Hektar großen Gelände, direkt an der B1/B5, befanden sich Stallgebäude, Wohnungen, Werkstätten, Garagen und sogar eine Probe-Manege. Das besondere daran, diese Manege stand bis 1967 dort, wo heute der Berliner Friedrichstadtpalast steht. Gebaut und entworfen wurde sie von Harry Barlay, dem Berliner Artisten und Gründer des Zirkus Barlay (später Berolina). Die Manege wurde in Berlin abgebaut und in Hoppegarten wieder aufgebaut. In den Wintermonaten wurde darin trainiert. Heute steht sie unter Denkmalschutz.

Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte der Dahlwitzer Krebshändler und Hoflieferant A. Micha mit seiner Krebszucht einiges an Berühmtheit. Von Dahlwitz-Hoppegarten aus lieferte er täglich tausende Krebse nach Berlin und von dort aus wurde diese Deutschlandweit aber auch bis nach London und Paris verschickt. Gefangen wurden die Tiere in den Seen und Flüssen Brandenburgs. Sogar an Oder und Spree. Das Besondere; Danke eines ausgeklügelten Systems und großer Wasserbehälter in Dahlwitz-Hoppegarten konnte der Krebshändler die Tiere auch im Winter aufbewahren und verkaufen. Heute gibt es nur wenige Aufzeichnungen über den einstigen Krebskönig von Hoppegarten. Das Grab der Familie Micha gibt es allerdings noch heute. Es befindet sich auf dem historischen Teil des Friedhofs in Dahlwitz-Hoppegarten.

Seit 10 Jahren komponiert und produziert Rainer Oleak in Hoppegarten Filmmusik für den Tatort, Polizeiruf, Kinofilme und zahlreiche rbb-Märchenfilme. Doch Frau Holle, Rapunzel oder Jorinde und Joringel wären nur halb so schön ohne die Musik des Hoppegartner Produzenten. Der lässt sich beim komponieren auch gern inspirieren. Und das am liebsten von seinem Heimatort selbst. Wenn er zu Fuß den historischen Ortskern von Dahlwitz erkundet oder mit dem Rad in der Gemeinde unterwegs ist, dann kommen ihm die Ideen für die schönsten Filmmusiken.

Eine Besonderheit der Gemeinde Hoppegarten ist ihre Zweiteilung. Zwischen den Ortsteilen Dahlwitz-Hoppegarten und Hönow liegt ein winziger Zipfel des Berliner Stadtbezirkes Marzahn-Hellersdorf. Einwohner und auch Besucher der Gemeinde müssen also, wenn sie von Dahlwitz-Hoppegarten nach Hönow möchten, einmal durch Berlin. Die Menschen vor Ort stört das aber wenig. Die Übergänge von Berlin nach Brandenburg und umgekehrt sind kaum zu merken, wären da nicht die Ortsschilder.

Das können nur wenige Orte in Brandenburg von sich behaupten, dass ihr Friedhof unter Denkmalschutz steht - zumindest Teile davon. In Hoppegarten ist genau das der Fall. Seit 3 Jahren ist das 1892 angelegte Areal ein Einzeldenkmal. Der Grund, auf dem Friedhof gibt es zahlreiche Wandgräber. Also Grabstätten die nicht einfach einen Grabstein haben, sondern deren Rückwand aufwendig gestaltet ist und die mit schmiedeeiserenen Einfassungen umzäunt sind. Für Kunsthistoriker ein ganz besonderer Ort, da hier die unterschiedlichsten Baustile vertreten sind, vom Klassizismus bis hin zum Jugendstil. Dazu kommt, auf diesem Friedhof lässt sich die Geschichte des Ortes und die der Rennbahn ablesen. Erfolgreiche Jockeys, Pferdezüchter, Trainer oder Rennbahnangestellte aus den letzten 150 Jahren sind hier beigesetzt.

Seit 150 Jahren prägt die Galopprennbahn Hoppegarten die Gemeinde. Sie ist heute eine der schönsten Deutschlands und steht unter Denkmalschutz. Wohl deshalb sind bis heute besondere Relikte aus der Vergangenheit erhalten geblieben. So steht in der sogenannten Jockey-Stube noch immer die historische Jockey-Waage, auf der jeder Reiter vor den Rennen gewogen wurde. Heute passiert das digital. Die historische Waage blieb aber erhalten. Genau wie die Rohrpostanlage, die quer unter dem Rennbahngelände hindurchführt. In ihr wurden einst die Quoten und Renn-Ergebnisse zu den Anzeigentafeln transportiert.

Auch in Hoppegarten hat der große preußische Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné seine Spuren hinterlassen. Nach seinen Plänen wurde der Gutspark 1821 angelegt. Er trägt heute den Namen Lennè-Park und befindet sich hinter dem einstigen Herrenhaus der Familie von Treskow. Die Gliederung der Parklandschaft durch Wege, Wasserläufe und Gehölzgruppen ist bis heute noch teilweise zu erkennen. Im Laufe der Jahre und durch Bautätigkeiten hat sich die Parklandschaft verändert. Im Bereich des Bachlaufes ist die ursprüngliche Gestaltung aber noch gut zu erkennen. 2005 wurde der Park wiederhergestellt und ist seitdem öffentlich nutzbar.

Die rotblinkenden Leuchten von Windkraftanlagen sind Anwohnern oftmals ein Ärgernis. Dass die Lichter auch nur leuchten müssen, wenn sie gebraucht werden zeigt ein Pilot-Projekt in der Gemeinde Groß Pankow. Im Ortsteil Groß Woltersdorf steht direkt neben dem Waldlehrpark eine Radar-Anlage vom Windkraftbetreiber Voss Energy. Die Anlage überwacht den Luftraum im Umkreis von 24 Kilometern und sorgt dafür, dass die Blinklichter der Windkraftanlagen erst eingeschaltet werden, wenn sich ein Flugzeug oder Hubschrauber nähert.

Der Bahnhof Hoppegarten wurde am 1. Mai 1870 eröffnet. Erst 20 Jahre später – etwa 1890 – wurde ein repräsentatives Empfangsgebäude für die Besucher der Rennbahn Hoppegarten erbaut – der Kaiserbahnhof. An Renntagen kamen bis zu 30.000 Besucher aus der Hauptstadt in Sonderzügen bis nach Hoppegarten. Im kaiserbahnhof selbst befand sich auch das sogenannte „Königszimmer“ in dem sich der preußische König Wilhelm I. – später erster deutscher Kaiser – bei seinen Besuchen in Hoppegarten aufhielt. Nach langem Dornröschenschlaf ist der Kaiserbahnhof jetzt komplett saniert und soll künftig die Tourist-Information der Gemeinde beherbergen.

In Hoppegarten gibt es Kunst aus dem Automaten. Dafür wurde ein ehemaliger Zigaretten-Automat umgebaut. Die Miniaturkunstwerke sind nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Für vier Euro bekommen Kunden winzige Grafiken, Mini-Skulpturen oder Kleinst-Malereien. Die Kunstautomaten gibt es deutschlandweit. Auf Initiative der Hoppegartner Malerin und Galeristin Gabriele Stolze wurde auch in der Gemeinde ein solcher Automat aufgestellt. Ein zweiter soll demnächst folgen. Die Kunst für den Automaten kommt ebenfalls aus Hoppegarten. Gabriele Stolze malt dazu winzig kleine Aquarelle.