Märkisch Luch gibt es erst seit dem 31. Dezember 2002. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die vier Dörfer Garlitz, Barnewitz, Möthlow und Buschow zu der Gemeinde zusammengeschlossen. Märkisch Luch gehört wiederum zum Amt Nennhausen. Die Dörfer selbst sind alle im Mittelalter erstmalig erwähnt worden. Das älteste ist Garlitz: Der Ortsname ist 1161 erstmalig in einer Urkunde zu finden.

Ohne Ehrenamt geht gar nichts: Die rund 1.300 Einwohner engagieren sich für ihren Ort. Nicht nur Gemeindebürgermeister und OrtsvorsteherInnen machen ihre Arbeite ehrenamtlich. Auch in verschiedenen Vereinen kümmern sich die Märkisch Lucher um den Schutz des vom Aussterben bedrohten Vogels Großtrappe oder darum, dass ein Aussichtsturm gebaut werden kann und überhaupt, dass der Ort lebendig bleibt. Selbst vor den komplizierten Förderanträgen der EU schreckt man hier nicht zurück.

Ein seltener Vogel ist auf den Wiesen und Feldern bei Märkisch Luch zu beobachten: Die Großtrappe. Größer als eine Gans, schnell zu Fuß unterwegs und der wohl schwerste flugfähige Vogel überhaupt. Weil ihm durch die Landwirtschaft der Lebensraum und die Nahrung weggenommen wurden, war dieser interessante Vogel in Deutschland fast ausgestorben. In Brandenburg wurden in diesem Jahr wieder knapp vierhundert der Tiere gezählt. Großtrappen kann man mit Hilfe von Aussichtstürmen unter anderem in der Nähe von Garlitz beobachten. Es gibt auch Führungen dazu.

Das älteste Dorf der Gemeinde ist vielleicht auch das rührigste: Garlitz belegte 2019 bundesweit den 2. Platz beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Auf der eigenen Internetseite von Garlitz kann man sich selbst ein Bild von den zahlreichen Aktivitäten machen. Das Dorf hat einen Geschichtenrundweg angelegt, die örtliche Laufgruppe hat einen Trimm-Dich-Pfad errichtet, um nur zwei Beispiele zu nennen. Berühmtheiten hat Garlitz auch zu bieten: so war der Schriftsteller Günther de Bruyn nach dem Zweiten Weltkrieg hier Junglehrer und blieb dem Dorf bis zu seinem Tod im vergangenen Oktober freundschaftlich verbunden.

Barnewitz liegt am südlichen Rand des Havelländischen Luchs. Obwohl das Dorf nur gut 300 Einwohner zählt, gibt es hier eine Kita. Die wohl berühmteste Einwohnerin ist die Schriftstellerin Juli Zeh. Sehenswert in dem Ort ist auf jeden Fall die Dorfkirche, deren wechselvolle Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.

Buschow ist ein typisches Straßendorf. Früher hatten die Herren von Knoblauch hier ihren Gutssitz. Die von Knoblauchs sind ein altes mittelmärkisches Adelsgeschlechts, das dem Havelländischen Uradel angehört. Sehenswert in Buschow ist unter anderem das privat geführte Imkermuseum, das zugleich auch die Heimatgeschichte des Dorfes zeigt.

Auch im Ortsteil Möthlow sind die Einwohner sehr aktiv. Der Verein Dwai ,zum Beispiel, kümmert sich um das Miteinander und ist gerade dabei, einen Aussichtsturm für Möthlow auf die Beine zu stellen. Der soll auf dem früheren Weinberg gebaut werden. Einen ersten finanziellen Grundstock hat sich der Verein durch den Sieg bei einem bundesweiten Wettbewerb gesichert. Außerdem bewirbt sich Möthlow beim Wettbewerb „unser Dorf hat Zukunft“.

Das Bolchow Moor ist ein Naturschutzgebiet im Dorf Buschow. Ursprünglich war das Moorgebiet doppelt so groß. Im 19. Jahrhundert wurde ein Teil allerdings von den Grafen von Itzenplitz zugunsten eines Wildparks entwässert. Sie ließen dazu einen Graben ausheben, der außerdem als Löschwassergraben diente. Das Ausstechen von Torf und Flugsande der benachbarten entwaldeten Flächen taten ihr übriges, so dass das Moor im 20. Jahrhundert keine offenen Wasserflächen mehr hatte. Für Ackerbau und Viehhaltung wurde das Gebiet dann noch weiter entwässert. Inzwischen wird das Moor in Zusammenarbeit mit dem NABU, soweit das möglich ist, renaturiert. Es ist Lebensraum für viele, teils seltene Tiere.

Andrea Launhardt aus Buschow wurde im Dezember 2004 in Sri Lanka vom Tsunami überrascht. Danach gründete sie den Hilfeverein Lotus. Mit Hilfe von Spendengeldern aus Deutschland und engagierten Menschen vor Ort betreut sie ein Bildungszentrum für arme Kinder. LOTUS international e.V

Brandenburg lässt sich auch hier wunderbar erwandern. Rund um die vier Dörfer gibt es Wanderrouten, auf denen man in Ruhe die Natur genießen kann.