2019 beherbergte die Spreewaldgemeinde Straupitz die 13. Aquamediale. Unter dem Motto „Spreewald trifft…“ waren die Kunstwerke von 10 internationalen Künstlern und Künstlerinnen ausgestellt und vom Wasser aus zu sehen. Einige der Werke stehen noch heute rund um das Schloss Straupitz.

Die Holländer-Windmühle in Straupitz ist die letzte funktionierende Dreifach-Windmühle Europas. Hier wird noch heute Leinöl wie vor 100 Jahren gefertigt.

Die historische Kleidung in Straupitz ist die Tracht. Aber Röcke, Unterröcke, Haube und Mieder sind schwer: Zwischen drei und fünf Kilogramm wiegt eine Tracht. Früher trugen die Damen eine spezielle Arbeitstracht. Heute werden sie nur noch zu besonderen Anlässen wie etwa dem Erntedankfest angezogen. Und das kann dauern: Eine Tracht anzuziehen kann schon mal bis zu einer Stunde dauern. Denn die Trachten haben keine Knöpfe, sondern werden nur mit Stecknadeln zusammengehalten. Und woran erkennt man, dass es sich um eine Trachtenträgerin aus Straupitz handelt? Die Schleife ist auf der linken Seite! ;-)

Der Spreewaldbahnhof war der Mittelpunkt der Spreewaldbahn. Von hier aus erstreckte sich das Streckennetz über 80 Kilometer bis hin nach Cottbus und Lieberose. Mehr als 70 Jahre war die Bahn das zentrale Verkehrsmittel im Spreewald, bevor ihr Betrieb 1970 eingestellt wurde. 2010 gründete sich dann die Interessengemeinschaft Spreewaldbahn, die den Bahnhof langsam wiederherstellt und die alten Züge erneuert.

Die Dorfkirche in Straupitz ist mehr als eine Dorfkirche: Sie ist für die kleine Gemeinde ungewöhnlich groß und wurde vom Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen. Dass man einen so bekannten Architekten für die Kirche im Spreewald gewinnen konnte, hatte vermutlich mit Vitamin-B zu tun: So gehörte der Dichter Ernst von Houwald zu Schinkels Freundeskreis. Sie wurde 1832 eingeweiht.

Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Gebiet von Straupitz an Christoph von Houwald verkauft. Einer Erzählung zufolge fragte dieser im Anschluss an den Kauf einen Bauern, ob das bezahlte Land das Geld wert sei. Als Antwort erhielt er: „Wenn Sie unter jeden Baum einen Pfennig legen würden, ihr Geld würde nicht ausreichen.“ Sicherlich ist einiges an der Geschichte, die noch heute in Straupitz erzählt wird, fehlerhaft: So wird es damals wohl kaum um Pfennige gegangen sein. Dennoch ist die Botschaft richtig: Straupitz ist viel wert!

Tradition spielt in Straupitz eine wichtige Rolle. Insbesondere die sorbisch-wendische Geschichte lässt sich an vielen Orten beobachten. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein Straupitzer die Geschichte der Sorben und Wenden entscheidend mitprägte: Der in Straupitz geborene Pfarrer Albin Moller ließ 1574 das erste sorbische Buch drucken: Es handelte sich dabei um einen Kirchenkalender, ein wendisches Gesangsbuch sowie einem Tauf- und Traubüchlein.

Ende des 18. Jarhunderts im barocken Stil errichtet, beherbergte das Schloss in Straupitz lange Jahre die Adelsfamilie der von Houwalds. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die von Houwalds enteignet, sie zogen in die damalige BRD. Heute ist in dem Schloss die Grundschule von Straupitz untergebracht.

In Straupitz leben nur knapp 1000 Einwohner, aber die engagieren sich: Die Vereinswelt ist in der kleinen Gemeinde im Spreewald besonders ausgeprägt. Mehr als 20 Vereine und Interessengemeinschaften prägen das Straupitzer Leben, so etwa die Interessengemeinschaft Spreewaldbahn oder die Trachtengruppe.

1294 wurde Straupitz das erste Mal urkundlich erwähnt. Etwa genauso alt könnte die berühmte Florentine-Eiche im Byttnahain bei Straupitz sein. Nach der Ehefrau des Adeligen Christoph von Houwald benannt ist sie inzwischen jedoch abgestorben. Im Jahr 2000 wurde neben ihr ein neuer Baum gepflanzt, er trägt den Namen „Florentinchen“.