Viele Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert prägen das Stadtbild von Treuenbrietzen. Im mittelalterlichen Stadtkern befinden sich Sehenswürdigkeiten wie das Heimatmuseum, die Kirchen St. Marien und St. Nikolai, der Wasser- und Pulverturm, die Stadtmauer, das Rathaus mit den Hakenbuden. Sehenswert ist auch das Gildenhaus: es ist das älteste Wohnhaus in Treuenbrietzen und sogar eines der ältesten Fachwerkhäuser im Land Brandenburg. Es wurde ca. 1540 erbaut. Der historische Stadtkern wird von Parkanlagen umgeben, die auf Initiative des Apothekers und Biologen Carl August Pauckert angelegt wurden. Das geschah bereit Ende des 19. Jahrhundert für die Erholung der Bürger.

In Treuenbrietzen wird Vereinsarbeit und ehrenamtliches Engagement großgeschrieben. Fast 50 Vereine gibt es hier. Einer davon betreibt das alte denkmalgeschützte Kino in der Stadt, besser bekannt als die „Kammerspiele“. Rund 50 Mitglieder – vom Schüler, über Studenten bis hin zum Rentner – haben die Sanierung des Gebäudes vorangebracht und teilweise selbst tatkräftig mit angepackt. Hier werden Kinofilme gezeigt, Fußballspiele übertragen oder aber kann der Kinosaal auch für Veranstaltungen angemietet werden.

Das Heimatmuseum befindet sich im ehemaligen Stadtturm an der Stadtmauer. 1352 wurde die Heilig-Geist-Kapelle erstmals erwähnt – damals diente sie als Religionsstätte für arme Handwerksburschen und Durchreisende. Erst 1936 wurde sie ausgebaut – mit einem Fachwerkgeschoss und einem Kegeldach. Der Lehrer Oskar Brachwitz versammelte dort eine Reihe heimatgeschichtlicher Gegenstände und eröffnete darin 1939 ein Heimatmuseum. Dort ist es bis heute erhalten geblieben – natürlich mit aktualisierten Ausstellungen rund um die Stadtgeschichte, Handwerk, Persönlichkeiten aus der Region und Zeugnissen der Ur- und Frühgeschichte.

Am 6. Januar 1964 wurde einer der bekanntesten Söhne der Stadt in Treuenbrietzen geboren: Box-Legende Henry Maske. Als Sechsjähriger besuchte er sein erstes Box-Training in Jüterbog und legte damit den Grundstein für seine späteren Erfolge – z.B. die Goldmedaille 1988 bei den Olympischen Spielen. Henry Maske lebt heute in Nordrhein-Westfalen, aber fühlt sich mit seiner früheren Heimat immer noch verbunden.

Treuenbrietzen ist vielen auch als „Sabinchenstadt“ bekannt. Die Ballade „Sabinchen war ein Frauenzimmer“ ist ein deutsches Volkslied – eine zersungene Parodie auf eine Moritat. Sabinchen ist eine Dienstmagd, die sich mit einem Schuster aus Treuenbrietzen einlässt. Der versäuft sein Geld, bestiehlt die Magd und ermordet sie letztendlich. Zu Ehren des unglücklichen Dienstmädchens und als Denkmal steht seit 1984 ein „Sabinchen-Brunnen“ vor dem Rathaus. Außerdem finden normalerweise einmal im Jahr die „Sabinchenfestspiele“ in Treuenbrietzen statt.

Dieser Ortsteil von Treuenbrietzen ist ein Vorzeigeprojekt über die Grenzen Deutschlands hinaus: Feldheim. Rund 130 Einwohner leben in dem Straßendorf. Das Besondere: der Ort ist energieautark und versorgt sich selbst mit Strom und Wärme aus einer Biogasanlage. Mittlerweile pilgern Energietouristen aus der ganzen Welt nach Feldheim um sich inspirieren zu lassen – zum Beispiel aus Nordkorea, USA, Kanada, Polen oder Weißrussland.

Es ist das älteste original erhaltene Freibad im Land Brandenburg: das Treuenbrietzener Freibad. 1862 wurde es gegründet – ursprünglich nur für Männer. Es liegt zentral in der Nähe des Schwanenteichs und bietet Badespaß für die ganze Familie. Ein Mehrzweckbecken mit Rutsche und ein separates Planschbecken für Kinder sowie große Liegenwiesen machen es für Familien besonders attraktiv.

Rund um Treuenbrietzen gibt es wahnsinnig große Waldflächen – vor allem bestehend aus Kieferbäumen. Nach wochenlanger extremer Trockenheit kam es Ende August 2018 vor allem auf den Gebieten von Frohnsdorf, Tiefenbrunn und Klausdorf zu tagelangen schweren Waldbränden, über die bundesweit berichtet wurde. Die Angst, dass sich so etwas wiederholen könnte, ist nach wie vor groß. Durch einen Waldumbau – weg von Monokultur hin zu einem Mischwald – versucht das zuständige Forstamt die Gefahr zu minimieren.

Im Treuenbrietzener Ortsteil Frohnsdorf liegt die Nieplitzquelle. An dieser Sickerquelle sammelt sich das Grundwasser aus höheren Lagen und bildet so den Beginn der Nieplitz. Von Treuenbrietzen aus ist das ein schönes Ausflugsziel. Es geht durch das Naturschutzgebiet Zarth mit einem alten Moor und einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Der Name „Zarth“ stammt übrigens aus slawischer Vorzeit und bedeutet so viel wie „Teufelswald“.

Zur Belohnung für die Wanderung kann man nahe der Nieplitzquelle in die Waldgaststätte „Zur alten Eiche“ einkehren.

In einem ausrangierten Zigarettenautomaten gibt es jetzt statt Zigaretten Kunst: kleine Kunstwerke und Schriftstücke rund um das Thema Reformation. Das Projekt entstand 2017 im Rahmen des Reformationsjubiläums. Fünf Potsdamer Illustratoren haben über 500 moderne Ablassbriefe verfasst, mit denen der Käufer sich von seinen „modernen Sünden des Alltags“ freikaufen kann. Den Automaten finden Sie in Treuenbrietzen in der Großstraße 9.