Tagestipp | 11.06.2024 - Steuerapps - was taugen sie?
Wie siehts bei Ihnen aus, Steuererklärung für 2023 schon erledigt ? Oder sitzen Sie noch dran? Sie haben noch Zeit, bis zum 2.September, wenn Sie auf einen Steuerberater verzichten. Es gibt ja Programme für den PC, die Ihnen helfen. Es gibt aber auch Apps für das Smartphone. Jörg Leine von Finanztip hat die getestet und wir sprachen mit ihm über das Ergebnis.
Neun von zehn Menschen, die eine Steuererklärung abgeben, bekommen Geld zurück ‒ im Schnitt sind es nach Angaben des Statistischen Bundesamts sogar 1.095 Euro. Die Erklärung selbst geht inzwischen bequem am Smartphone. Der Geldratgeber Finanztip hat 8 Steuer-Apps mit je zwei Musterfällen getestet und für verschiedenste Anforderungen die richtige Empfehlung. Denn: Nicht jede App ist auch für jeden Nutzer geeignet. Und wer relevante Angaben vergisst, dem entgehen im Zweifel tausende Euro Steuerersparnis.
Das Smartphone ist überall dabei und für fast alles gibt es mittlerweile eine App. Seit ein paar Jahren gilt das auch für die Steuererklärung, die mit der passenden App lange nicht mehr so kompliziert ist wie früher. „Für sehr einfache Steuerfälle sind einige davon eine echte Alternative zu klassischer Steuersoftware geworden. Steuer-Apps sind in der Regel besonders einfach in der Bedienung und Nutzerführung und meist braucht man dafür recht wenig Steuerwissen“, sagt Finanztip Steuerexperte Jörg Leine. Wichtig sei es allerdings zu wissen, welche Anforderungen die jeweiligen Apps erfüllen müssen, denn jede habe ihre Vor- und Nachteile. Besonders für Angestellte, Personen im Ruhestand, in Studium oder Ausbildung und ohne besondere Nebeneinnahmen sind die drei Testsieger eine echte Alternative. „Wir haben die Apps mit jeweils zwei realistischen Musterfällen geprüft, um möglichst belegbare Testergebnisse zu erhalten – im Gegensatz zu gängigen Tests auf dem Markt, die oft Punkte abfragen, für die die Apps nicht ausgelegt sind und in welchen diese dann dementsprechend schlecht abschneiden“, sagt Leine. Wer gerne selbst testen will: Bei allen Apps ist das Ausfüllen der Steuererklärung kostenlos, erst bei Abgabe der Steuererklärung fallen Kosten an.
Steuererklärung im Chatformat mit “Steuerbot”: Finanztip-Score 91 Prozent
Legt man bei seiner Steuererklärung Wert auf einen interaktiven Austausch, kann man auf die App „Steuerbot“ zurückgreifen. Diese ist wie ein Interview-Programm aufgebaut und stellt Fragen, die Nutzer nach und nach beantworten ‒ und das fast ohne sperrige Steuerfachbegriffe. Ein großes Plus: Die App denkt mit, zum Beispiel bei den Versicherungen. Steuerbot sagt, dass Versicherungen wie Haftpflicht und Kfz-Haftpflicht steuerlich keine Rolle mehr spielen. Bei anderen Apps sollte man diese eintragen, obwohl sie definitiv keine Steuerersparnis bringen.
Die Kosten von “Steuerbot”: 39,99 Euro pro abgegebene Steuererklärung
Achtung: “Steuerbot” bietet in diesem Jahr die Variante „Später bezahlen" an. Damit müssen Nutzer der App erst zahlen, wenn sie den Steuerbescheid erhalten haben. Allerdings werden bei einer Steuernachzahlung 35 Euro plus 10 Prozent der Steuererstattung fällig. Man zahlt also mit dieser Option fast immer mehr.
Beispiel: Bei 1.000 Euro Erstattung kostet die Erklärung 135 Euro. Laut Anbieter wird die Gebühr erst ab 190 Euro gedeckelt. Finanztip rät deshalb dringend von dieser Option ab.
Quelle: Finanztip