Tagestipp | 04.03.2025 - Fasten light - Scheinfasten
"Fasten" hat derzeit Hochkonjunktur. Vergangenen Samstag begann Ramadan, der muslimische Fastenmonat. Morgen ist Aschermittwoch, der Beginn der christlichen Fastenzeit. Doch auch jenseits der Religionen wollen Menschen für eine gewisse Zeit auf Nahrung verzichten, oft um der Gesundheit willen. Ein guter Einstieg kann das so genannte „Scheinfasten“ sein. Was das ist, fragten wir unsere rbb GESUND Autorin Ursula Stamm.
„Scheinfasten“, das klingt irgendwie nach „Mogelpackung“; ist es das vielleicht auch?
Stimmt, das klingt ein wenig so. Aber tatsächlich ist das eine anerkannte Fasten-Methode, die nicht ganz so streng ist, wie das klassische Heilfasten. Das heißt konkret: man darf dreimal am Tag pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, maximal 850 Kalorien am Tag. Dazu ungezuckerte Getränke und Wasser, so viel man will. Das alles für fünf Tage.
Hat dieses „Fasten-light“ denn überhaupt einen positiven Effekt auf die Gesundheit?
Das hat es. Und zwar weiß man, dass schon eine um 20 bis 40 Prozent reduzierte Kalorienmenge dazu führt, dass die körpereigene „Müllabfuhr“ aktiviert wird. Das heißt, es werden Stoffe abgebaut, die bei normaler Kalorienmenge nicht angetastet werden. Das wirkt sich positiv zum Beispiel auf Entzündungsprozesse im Körper aus und auch auf einen beginnenden Diabetes. Und: Gewicht verliert man auch, das ist ja das, was viele überhaupt motiviert, zu fasten.
Kann denn jeder das Scheinfasten einfach so ausprobieren?
Wer gesund ist, kann das Scheinfasten in Eigenregie machen. Es gibt zahlreiche Bücher und Videos dazu, die das Prinzip gut erklären und die auch Rezepte anbieten. Anders als beim klassischen Heilfasten, muss man vorher auch nicht den Darm reinigen, also abführen. Menschen, die eine Grunderkrankung haben, zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes und die Medikamente einnehmen, sollten vor dem Scheinfasten auf jeden Fall mit ihrem Arzt darüber sprechen.
Hast Du Scheinfasten selbst mal ausprobiert?
Nein, bislang noch nicht. Ich kann mir das aber gut vorstellen. Was ich gute finde: es lässt sich leichter im normalen Alltag umsetzen, weil man einfach nicht so großen Hunger „schiebt“.
Beitrag: Ursula Stamm