Tagestipp | 15.04.2025 - Mönchspfeffer - hilfreich oder Hype?
Mönchspfeffer soll gegen Zyklusprobleme helfen, also bei prämenstruellem Syndrom, Periodenschmerzen und sogar bei Wechseljahrsbeschwerden. Vor allem auf Social-Media berichten Frauen von ihren positiven Erfahrungen mit natürlichen Präparaten aus Mönchspfeffer. Aber was hat es mit der Wirkung der Pflanzenpräparate wirklich auf sich? Lucia Hennerici aus der rbb GESUND Redaktion klärte uns auf.
Was ist das für eine Pflanze und wie könnte sie bei Periodenproblemen oder Wechseljahresproblemen helfen?
Das ist eine Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum, mit lila blühenden Kerzen. Die Samen sehen aus wie Pfefferkörner, schmecken auch würzig-scharf und enthalten Besonderes: Diterpene - das sind Stoffe, die so ähnlich wirken wie das Glückshormon Dopamin, also anregend. Und das verspricht Hilfe für viele Frauen in der zweiten Zyklusphase, weil da im Körper sozusagen genau gegenteilige Kräfte am Werk sind: Da sorgen die Hormone Progesteron und Prolaktin zB für Schmerzen, Antriebslosigkeit und Stimmungstiefs.
Und wie steht es um wissenschaftliche Belege für diese Wirkungen? Das wird ja gerade auf Social Media auch gehyped.
Tatsächlich reicht die Studienlage nicht für einen Hype, aber es gibt positive Effekte: Mönchspfeffer hilft demnach bei PMS, also Beschwerden wie Brustschmerzen oder depresssive Verstimmungen vor der Regelblutung.
Dagegen gibt es aber keine klinischen Studien zur Schmerzreduktion von Regelkrämpfen - lediglich Indizien aus dem Reagenzglas, dass die Gefäßbildubg gefördert wird, was leicht entkrampfend wirken könnte.
Auch für Hilfe in den Wechseljahren gibt es keine harten Belege, aber die ausgleichende Wirkung auf die Hormone Progesteron und Östrogen, die ich am Anfang beschrieben habe, könnte auch hier für Linderung sorgen.
Wenn Frau Mönchspfeffer jetzt doch ausprobieren möchte - auf was muss man achten?
Vor allem darauf, dass die Wirkung Zeit braucht - wer ernsthaft testen will, ob ihm Mönchspfeffer was bringt, muss es mindestens 3 Monate nehmen. Außerdem ist die Dosis wichtig - Mönchpfeffer gibt's ja gemahlen in Kapseln und da sollte die Tagesdosis bei 20 mg Trockenextrakt liegen. Höhere Dosen hatten in Studien keine besseren Effekte - also mehr hilft dann nicht mehr. Ansonsten ist es in der Regel gut verträglich, sofern keine Allergie vorliegt.