Tagestipp | 03.03.2025 - Leberschäden durch Nahrungsergänzungsmittel
Wer pflanzliche Mittel für seine Gesundheit einnimmt, tut sich nur Gutes. So denken viele. Doch es gibt immer wieder Berichte, etwa über Leberschäden, zum Beispiel durch Kurkuma. Wie es dazu kommen kann und ob wir jetzt Kurkuma aus dem Gewürzregal verbannen müssen, darüber sprachen wir mit unserer rbb GESUND Kollegin Ursula Stamm.
Wie kann das sein: Leberschäden durch ein einfaches Gewürz?
Ja, das klingt erstmal ganz abwegig. Aber, hier geht es nicht um die Prise Kurkuma im Essen, sondern um hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel. Als solches gibt es nämlich Kurkuma – auch gelber Ingwer genannt - als Mittel gegen Gelenkbeschwerden. Und solche Präparate kann man ganz leicht im Internet bestellen. Weil sie – anders als Arzneimittel – nicht auf Neben- und Wechselwirkungen geprüft werden, kann es tatsächlich zu solchen schweren Nebenwirkungen kommen, wie Gelbsucht oder sogar Leberversagen.
Wie kann ich mich denn davor schützen?
Der einfachste Weg wäre: solche Nahrungsergänzungsmittel gar nicht im Internet zu bestellen. Man muss aber sehen, dass viele Menschen das Bedürfnis haben, mit pflanzlichen Mitteln ihre Gesundheit zu stärken. Dagegen ist auch nichts zu sagen. Man muss nur wissen, dass jedes Mittel, das wirkt, auch unerwünschte Wirkungen haben kann. Gerade Menschen, die bereits Medikamente einnehmen, sollten über diese pflanzlichen Mittel unbedingt mit ihrem Arzt oder Apotheker sprechen. Und: wessen Leber schon vorgeschädigt ist – etwa durch eine chronische Leberentzündung oder eine Fettleber - der sollte besonders vorsichtig sein.
Für welche Pflanzenmittel gilt diese Warnung denn noch?
Über Leberschäden wird vor allem nach der hochdosierten Einnahme von Kurkuma berichtet. Ähnliches gilt aber auch für Präparate mit Traubensilberkerze (gegen Wechseljahresbeschwerden) für Grüntee-Extrakte, Ashwagandha (die Schlafbeere: sehr beliebt bei Stress und Schlafstörungen), Tamarinde (Verdauung, Blutzuckerspiegel) und Schöllkraut (in manchen Magentropfen).