Kleistförderpreisgewinnerin Sarah Calörtscher, Foto: Fabienne Gantenbein
Kleistförderpreisgewinnerin Sarah Calörtscher | Bild: Fabienne Gantenbein

- Kleist-Förderpreis 2024: Herz aus Polyester

Die Übermacht der Technik und des Algorithmus stehen im Mittelpunkt des Science-Fiction-Stücks "Herz aus Polyester", für das die Schweizerin Sarah Calörtscher den diesjährigen Kleist-Förderpreis erhält.

"Herz aus Polyester" spielt gleichermaßen an der letzten Station zwischen Erde und Universum sowie im Herzen eines Algorithmus. Das Werk verbindet geschickt den Fluch der Zivilisation mit der Hoffnung auf ein verbessertes Leben auf dem Mars.

Getrieben von der Furcht vor einer alles Leben befallenden geheimnisvollen Krankheit, die die Körper plastifizieren lässt, und Ressourcenmangel, bewerben sich drei Erdlinge um einen der begehrten Plätze auf der Marskolonie, dem einzigen Ausweg für die Menschheit. Die Prüfung ihrer Eignung obliegt einem Algorithmus, der in seinen Interaktionen beweist, dass er längst mehr ist als nur eine simple Rechenbox aus Nullen und Einsen – er ist zu Komplexerem fähig.

Sarah Calörtscher beschreibt eindrücklich die Angst vor Stillstand, die Hoffnungen und die Gier der Menschheit nach Fortschritt. Mit beeindruckender Sprachgewalt erschafft sie nicht nur einem abstrakten Algorithmus eine lebendige Präsenz, sondern zeigt in dieser poetischen Science-Fiction auf, welche Möglichkeiten und Ausdrucksmittel das digitale Erzählen auf der Bühne bieten kann, ohne dabei das Menschliche aus den Augen zu verlieren.

HERZ AUS POLYESTER
SCHAUSPIEL
von Sarah Calörtscher

Regie: Daniel Foerster
Eine Koproduktion des Kleist Forums mit dem Deutschen Theater Berlin

MI / 9.10. / 19:30 / Kleist Forum / Hinterbühne
Tickets: 25,- / 12,50 €