Blattläuse und Mariechenkäfer, Foto: Colourbox
Colourbox/John W. Hertz
Blattläuse und Mariechenkäfer | Bild: Colourbox/John W. Hertz

Tagestipp | 24.05.2024 - Gartentipps mit Horst Mager - Schädlingsbekämpfung

Er ist unser rbb-Garten-Experte: Horst Mager. Leidenschaftlicher Gärtner, gelernter Landschaftsgärtner und studierter Diplom-Biologe. Und wir sprachen mit ihm über die Schädlingsbekämpfung im Garten.

Eigentlich sollte die Natur ein Gleichgewicht haben. Denn jeder gefräßige Schädling hat ja natürliche Fressfeinde – z.B. die Schnecke den Igel oder die Läuse die Marienkäfer. Marienkäfer vertilgen auch Wollläuse und Thripse, und zwar auf sämtlichen Pflanzen, während Ohrenkneifer sehr gerne Blattläuse verzehren – und zwar nachts. Aber oft klappt es nicht so richtig.

Lausfrei

Wer ohne Chemiekeule auskommen will, kann es mit selbst hergestellten Pflanzen-Brühen versuchen. Ein Brennnesselsud hilft z.B. gegen Blattläuse. Der Sud ist nicht zu verwechseln mit Brennnessel-Jauche, die ähnlich wie ein Dünger die Pflanzen stärken soll, aber nicht gegen Blattläuse wirkt.

Für die Spritzbrühe ein Kilo frische Brennnessel sammeln, 10 Liter Wasser drauf geben und gut einen Tag stehen lassen. Dann das Konzentrat pur anwenden oder mit etwas Wasser verdünnen und auf die verlausten Pflanzen sprühen. Das muss einige Male wiederholt werden.
Bei geringem Blattlausbefall die betroffenen Pflanzen mit warmem Wasser einsprühen (die Blattläuse ertrinken) oder ein Schmierseife-Brennspiritus-Gemisch 2-3 mal wöchentlich auf die Pflanzen aufsprühen (zwei Teile Schmierseife, ein Teil Brennspiritus mit einem Liter warmem Wasser mischen).

Umsiedlung von Ameisen

Wo Läuse sind, sind auch die Ameisen, die auf den Honigtau gehen, den die Läuse absondern. Abhilfe schafft eine Art „Ersatzfutter“. Ein bisschen Honig oder Marmelade in ein Glas geben, wo die Ameisen rein-, aber nicht mehr ohne weiteres rauskommen. Die Ameisen dann auf den Kompost aussiedeln. Dort machen sie sich durchaus nützlich. Man kann auch Duftpflanzen einsetzen, die die Ameisen überhaupt nicht mögen. Das sind z.B. Lavendel, Thymian, Majoran, Kerbel, Holunderzweige oder Rainfarn. Wenn mit diesen Gerüchen ihre Straßen gestört werden, dann suchen sie sich andere Routen weit ab von dem, was ihnen „stinkt“.

Was sich gegen die Schnecken-Fressmonster tun lässt

Am wirkungsvollsten ist das Absammeln der Schnecken. Für besonders gefährdete Pflanzen können Sperrzonen angelegt werden – Schnecken vermeiden nämlich rauen Bodenuntergrund wie Sand, Stroh, spitze Steine oder Pinienmulch. Manchmal hilft schon, Kaffeesatz aufs Beet zu streuen. Um Hochbeete und Kübelpflanzen zu schützen, kann man Kupferbänder um die Seitenwände bzw. ums Gefäß wickeln. Schneckenzaun oder so eine Art Halskrause um besonders gefährdete Pflanzen sind auch ein guter Schutz vor Fraßschäden.

Damit die Nacktschnecken gar nicht erst kommen, immer wieder den Boden bearbeiten, damit die Erde feinkrümlig bleibt.
Besser am Morgen als am Abend gießen, weil so die Erde abgetrocknet ist, bevor der nächtliche Fresszug beginnt.
Vor allem im Herbst Schneckeneier aufsammeln und ab in die Mülltonne. Und dann auch auf Pflanzen setzen, die die Schnecken überhaupt nicht mögen. Dazu gehören u.a. Storchschnabel, Akelei, Pfingstrose und Lavendel.

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