Was sind das für spezielle Zahnschienen und kann man damit überhaupt noch schlafen?

Wer nachts ständig Atemaussetzer hat, der kann definitiv nicht gut schlafen, auch wenn viele das gar nicht bemerken. Was sie aber merken: sie sind morgens unausgeschlafen, entwickeln häufig Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauferkrankungen. Und, ganz gefährlich: der Sekundenschlaf am Steuer durch die Müdigkeit.
Diese so genannten Protrusionsschienen sorgen dafür, dass der Unterkiefer leicht nach vorne geschoben wird und das bewirkt, dass die Zunge ebenfalls nach vorne kommt. Die erschlafft nämlich beim Schnarchen, „verlegt“ die Atemwege und das führt zu den ganzen Problemen. Diese Schienen sind übrigens nicht zu verwechseln mit den Schienen gegen nächtliches Zähneknirschen!

Muss es denn immer gleich so eine Zahnschiene sein?

Das nicht. Aber die andere Methode, mit der Schnarchen und Schlafapnoe behandelt werden, ist auch nicht so angenehm, das ist nämlich die Atemmaske, die so genannte CPAP-Maske. Die muss richtig eng anliegen, damit sie funktioniert. Viele Betroffene kommen damit nicht gut klar. Da kann die Protrusionsschiene eine echte Alternative sein. Und, sie wird für jeden Patienten individuell angefertigt.

Zahlen das denn die Gesetzlichen Krankenkassen?

Wer tatsächlich unter Schlafapnoe leidet, der bekommt diese Schiene auch von der Krankenkasse bezahlt. Wer „nur“ schnarcht, muss sie selbst zahlen. So eine Schiene kostet ungefähr 1800 Euro. Ganz wichtig für die Kostenübernahme: ein Schlafmediziner oder ein Lungenfacharzt muss die Schlafapnoe diagnostiziert haben und dann eine Verordnung zur Erstellung einer solchen Schiene ausstellen. Damit geht man dann zu einem Zahnarzt, der sich auf diese Behandlung spezialisiert hat (Deutsche Gesellschaft zahnärztliche Schlafmedizin www.dgzs.de)

Beitrag: Ursula Stamm