100 mal Brandenburg erleben. Hörertipp! - Woltersdorf an der Schleuse
Ein Hörertipp von Barbara Doktorowski aus Strausberg: Um 1240 gründeten 14 Bauernfamilien in Wald und Heide zwischen Schoenebecke und der Fischersiedlung Radensdorf das Angerdorf und ließen sich auf der Anhöhe nieder, die noch heute mit Rathaus, alter Schule und Kirche den Ortskern von Woltersdorf bildet.
Woltersdorf liegt in reizvoller Lage umgeben von Seen und Wäldern. Hier können Besucher die Seele baumeln lassen und aber auch historische Eindrücke mitnehmen. Die Woltersdorfer Schleuse zwischen Kalksee und Flakensee wurde im Jahre 1550 errichtet und nach mehreren Umbauten 1998 vollständig saniert und erneuert.
Von der Schleuse kommend, entlang der Liebesquelle die Kranichsberge besteigend, bietet sich aus 105 m Höhe vom Woltersdorfer Aussichtsturm ein Rundblick auf die malerische Umgebung bis nach Berlin.
Der Aussichtsturm auf dem Kranichberg
Um 1886 wurde ein Aussichtsturm auf dem Kranichsberg gebaut. Seitdem hat man aus einer Höhe von 105 m einen malerischen Ausblick und kann bei klarer Sicht auch den Berliner Fernsehturm sehen. Im Turminneren ist heute eine Ausstellung zu finden Als Woltersdorf noch Hollywood war, die an die 1920er-Jahre erinnert, als Joe May in Woltersdorf am Kalksee so berühmte Filme wie Das indische Grabmal (1920), Die Herrin der Welt (1919) und später Der Tiger von Eschnapur drehte. Auch heute sind noch Überbleibsel in der Nähe des Sees zu finden.
Klein, aber mit eigener Straßenbahn
Woltersdorf ist die kleinste Kommune Deutschlands mit eigener Straßenbahn. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Schienenstrang von Berlin nach Osten, wie auch die Bahnstation von Woltersdorfs Nachbargemeinde Erkner fertiggestellt, was Woltersdorf mehr in die Nähe Berlins rücken ließ. Viele Berliner hatten Ferienhäuser in Woltersdorf, von welchen der Ort heute noch geprägt ist. Am 17. Mai 1913 nimmt die Woltersdorfer Straßenbahn von der Schleuse bis zum Bahnhof Rahnsdorf den Betrieb auf.